Griechenland. Nur ein Tag vor dem Ochi-Tag, dem Jahrestag der griechischen Ablehnung des von Mussolini an Griechenland gestellten Ultimatums, haben Unbekannte das Denkmal von König Leonidas an den Thermopylen mit Graffiti beschmiert.
Der Ochi-Tag ist in Griechenland Nationalfeiertag. Er wird mit Paraden, Kranzniederlegungen und feierlichen Reden gefeiert. Als Gedenktag wird er auch in der Diaspora begangen, weil er die Griechen über alle Parteigrenzen hinweg eint und an den heroischen Kampf gegen den Mussolini-Staat und das Dritte Reich erinnert.
Am 28.10.1940 wurde dem griechischen Diktator Metaxas vom italienischen Botschafter ein Ultimatum Mussolinis überreicht, welches im Grunde auf die Unterwerfung Griechenlands hinauslief.
Mussolini forderte, dass Griechenland den Achsenmächten erlauben sollte, in das Land einzudringen und «strategisch wichtige Punkte» auf griechischem Territorium zu besetzen. Ein «Nein» würde mit Krieg beantwortet werden.
Obwohl Metaxas mit Italien und Deutschland sympathisierte, wusste er, wie die Stimmung im Volk war. Er konnte nicht anders, als den Krieg mit Italien zu akzeptieren, zumal ein Eingehen auf die Forderungen Mussolinis einem politischen Selbstmord gleichkäme. Der italienische Botschafter versuchte auf Metaxas einzuwirken, sagte ihm, dass der Krieg nicht notwendigerweise alternativlos sei. Aber Metaxas blieb bei seiner Haltung.
Der Inhalt des Gesprächs zwischen dem griechischen Diktator und dem italienischen Botschafter wurde von der griechischen Tageszeitung «Elliniko Mellon» (Griechische Zukunft) verkürzt mit «Ochi» (Nein) wiedergegeben. Griechenland lehnte das Ultimatum ab.
Ein Tag also vor dem Jahrestag des historischen «Nein» an das faschistische Regime Mussolinis, das zum Griechisch-Italienischen Krieg (1940-1941) und später zur Besatzung Griechenlands durch das Dritte Reich (1941-1944) führte, haben unbekannte Barbaren das Denkmal von König Leonidas beschädigt, der sein Leben gab, um die Freiheit des Vaterlandes gegen den persischen Absolutismus zu verteidigen, wodurch sie dem ganzen Land ihren Mangel an Bildung und Wertschätzung der politischen Freiheit demonstriert haben.
Wir möchten diesen Moment nutzen, um den Tätern unser aufrichtiges Beileid für ihre kulturelle Verwahrlosung und Undankbarkeit auszusprechen, wer auch immer sie sind.