In einem Interview mit der Zeitung «Ta Nea» hat der Direktor des British Museum, Hartwig Fischer, die Rückgabe der Parthenon-Marmorplatten an Griechenland ausgeschlossen. Auch eine permanente Leihgabe schließt er kategorisch aus. Die Begründung: «Wir verleihen nur an jene, die die Eigentumsverhältnisse anerkennen.»
Die 56 Marmorplatten, die Lord Elgin (1766-1841) Anfang des 19. Jahrhunderts aus dem Parthenon brechen und nach Großbritannien bringen ließ, ist der Grund für einen lang anhaltenden Streit zwischen Griechenland und dem British Museum. Der «griechische» Staat besteht auf die Rückgabe der Marmorplatten und das British Museum findet immer neue Gründe, dieser Forderung nicht nachzukommen.
Während sich der Staat in Griechenland als der eigentliche Eigentümer der Platten sieht, meint das British Museum, dass die Platten ihm gehören. Herr Fischer weiß, dass das Parthenon-Fries nicht das einzige Diebesgut in seinen Hallen ist und scheint darüber auch noch stolz zu sein: «… wir führen Errungenschaften aus der ganzen Welt unter einem Dach vor und machen die Vernetzung der Kulturen deutlich», zitiert ihn CNN Greece. Mit dieser Aussage macht Herr Fischer eigentlich nur deutlich, dass Museen dieser Art Räuberhöhlen sind und ihr kultureller Anspruch deshalb stark angezweifelt, wenn nicht gar bekämpft werden muss.
Über das Parthenon-Diebesgut sagt Herr Fischer, dass es die «verschiedenen Aspekte einer unglaublich reichen und vielschichtigen Geschichte» aufzeige. Nun müssen wir fragen: Gehört diese Geschichte auch dem British Museum? Nein, natürlich nicht. Irgendjemand muss Herrn Fischer darüber aufklären, dass die Skulpturen und Fragmente aus dem Parthenon, die im Britischen und anderen Museen ausgestellt sind, weder diesen Museen noch dem sogenannten «griechischen» Staat gehören, sondern der hellenischen Ethnie, aber allen voran der Pallas Athena.