Der Hellenismos muss weiterhin Gewerbesteuer zahlen
Freitag, 9. Mai »2014«
Wie uns heute Vlassis G. Rassias, der Sekretär des Obersten Rates der hellenischen Ethniker (YSEE) mitteilte, muss die eingeborene hellenische Tradition über ihren größten und wichtigsten Träger, den YSEE, in Griechenland weiterhin Gewerbesteuer zahlen. Erst belief sich die Summe auf 900, dann auf 1500 und nun werden dem YSEE 2500 € abverlangt. Und das wohlgemerkt, obwohl der YSEE kein Gewerbe, sondern ein Kollektiv ist, das mit aller Kraft versucht die hellenische Tradition am Leben zu erhalten. Wegen eben dieser jährlichen Mehrbelastung musste sogar der Bau des ersten hellenischen Tempels im neuzeitlichen Griechenland auf Eis gelegt werden, denn jetzt werden alle Mittel für die Erhaltung der hellenischen Tradition benötigt.
Ein großer Teil der Jugendlichen in Griechenland sind wegen der Finanzkrise arbeitslos geworden, so auch die jungen Mitglieder des YSEE. Die Kosten müssen zwangsläufig die Ältesten tragen; darüber hinaus kommen diese auch für die Kosten der philosophischen Einrichtung Hekatevolos in Athen auf, die sich jährlich auf ca. 6000 € belaufen. Der YSEE wandte sich bereits 2011 an den damaligen Wirtschaftsminister Evangelos Venizelos und klärte ihn über seine Lage auf. Er wies darauf hin, dass diese Steuer die Existenz des YSEE gefährdet und machte klar, dass dieser kein Gewerbe ist und eigentlich keine solche Steuer zahlen müsste (245. Pressemitteilung vom 02. Dezember 2011). Wie erwartet stieß sein Schreiben auf »taube Ohren«. (Wäre eine solche Besteuerung gerechtfertigt, müsste sie zumindest verhältnismäßig und ihre Rechtmäßigkeit vermittelbar sein.)
Und das, obwohl der »griechische« Staat von den Einnahmen durch den Tourismus lebt, den es wiederum ohne die antiken Tempel, Altäre etc. unserer Religion, so, gar nicht geben würde. Obwohl dieser Staat sich als Erbe der hellenischen Kultur ausgibt, die ohne ihre Religion und Philosophie undenkbar wäre. Und obwohl eben dieser Staat, der sich griechisch nennt, die hellenische Religion weder rechtlich anerkennt noch unterstützt (und sogar soweit geht, hellenische Tradition das orthodoxe Christentum zu nennen, das bekanntlich die hellenische Tradition in Brand setzte, ihre Altäre zerschlug und ihre Anhänger ermordete). Inmitten der Krise nimmt sich Griechenland die Zeit, auf die hellenische Tradition einzudreschen. Die Krise selbst dient dabei als vorgeschobenes Argument, jede Untat gewissenlos verüben zu können. Letztendlich hat der Staat sein Ziel nicht erreicht, denn es gibt uns immer noch. Die Parteien, der Staat und das EU-Parlament hüllen sich in Schweigen, obschon der YSEE sie über die Lage des Hellenismos in Kenntnis setzte. (Eigentlich müssten sie der hellenischen Tradition unaufgefordert unter die Arme greifen, denn ihr verdanken sie die Demokratie, die Isonomie und den politischen Menschen.)
Nun gibt es mehrere Wege, eine Tradition zu bekämpfen. In Byzanz bewirkte man dies mit Feuer und Schwert, heute bedient man sich der schickeren Methode der Gewerbesteuer. Die ethnischen Hellenen zahlen Gewerbesteuer für ein »Gewerbe«, das keines ist, an einen Staat, der Steuern von ihnen einnimmt (Einkommenssteuer, Verbrauchssteuer), um diesen das Leben schwer zu machen und die Löhne der christlichen Priester zu finanzieren, die wiederum den Hellenismos weiter verleumden, gegen die Hellenen hetzen und die schlimmsten Lügen über sie verbreiten. Die ethnischen Hellenen finanzieren also indirekt ihre eigene Unterdrückung mit. Das ist extrem pervers. Und dabei weiß jedermann, dass der YSEE kein Unternehmen ist, man muss doch nur sein Memorandum an den griechischen Staat (»2006«) lesen. Und auch auf seiner Webseite gibt er über sich selbst Auskunft:
»Der YSEE wurde im Juli des Jahres ›1997‹ gegründet und stellt ein Kollektiv dar, das auf die moralische und materielle Unterstützung, aber auch auf die Wiederherstellung der echten, d.h. der eingeborenen hellenisch-polytheistischen Tradition, Religion und alltäglichen Lebensweise [éthos] in der heutigen griechischen Gesellschaft abzielt, welche von der christlich-orthodoxen Kirche und einem intransigenten Byzantinismus beherrscht wird. Der YSEE nahm aus Stabilitätsgründen die Form einer rechtlich anerkannten gemeinnützigen Körperschaft an. Er ist aus zwei konzentrischen Kreisen aus Unterstützern, einen inneren und einen äußeren, zusammengesetzt. Der erste Kreis besteht aus seinen aktiven Unterstützern und der zweite Kreis beschränkt sich auf die bloße finanzielle Unterstützung unserer Aktivitäten. Gemäß seiner Satzung, besteht der Zweck des YSEE in ›der Sensibilisierung des griechischen Volkes mit allen rechtlichen Mitteln für die Sicherstellung der Achtung, Rettung, der materiellen und moralischen Unterstützung, der Wiederherstellung und letztendlich der Förderung der Stätten, Symbole, Ideen und lebendigen Formen der altgriechischen Tradition, der Weltanschauung im weitesten Sinne, des philosophischen Denkens, der politischen Anschauung, der ethnischen Religion, der schönen Künste, der Bräuche und Sitten, der Sprache, Mythologie, Symbolik, der griechischen Literatur und allen dazugehörigen Bereichen‹.« (Antworten auf häufige Fragen zur hellenischen Religion und Tradition, Nr. 1)
Und auch die Natur des Hekatevolos ist allen klar, die sich damit befasst haben, zumal jede entsprechende Information im Internet abrufbar ist: Der satzungsmäßige Zweck des Hekatevolos besteht in der »moralischen Unterstützung und Wiederherstellung des Hellenentums, mit dem keine moderne Staatsbürgerschaft oder eine gewöhnliche nationale Kontinuität gemeint wird, sondern eine kohärente Weltanschauung und ein aus ihr hervorgehendes Wertesystem, das in allen Bereichen des Lebens verwirklicht werden kann; […] ein Hellenentum, das sich an alle gesitteten und zivilisierten Menschen von überall auf der Welt«, richtet. Der Eintritt ist meistens kostenlos, zu bestimmten Anlässen werden aber auch Eintrittskosten in Höhe von 5-10 € erhoben.
Der »griechische« Staat ist jederzeit willkommen, diese Aussagen auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen. Die ethnischen Hellenen haben nichts zu verbergen. Der YSEE in Griechenland lädt den Staat zum Dialog ein. Im »21. Jahrhundert« dürfte es wahrlich keinen Grund für den »griechischen« Staat geben die eingeborene hellenische Tradition zu schikanieren und sich somit jedes Mal dem Gespött der Weltöffentlichkeit auszusetzen, wenn er sich hellenisch nennt oder sich als Erbe der hellenischen Kultur in Szene setzt.
Wir rufen den »griechischen« Staat auf, endlich Vernunft anzunehmen und der hellenischen Tradition die gebührende Ehre zu erweisen, die ihr zusteht. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre die Aufhebung der Gewerbesteuer und die gesetzliche Anerkennung der hellenischen Religion als Körperschaft des öffentlichen Rechts. Nur dann wären tatsächlich die Weichen für eine Versöhnung mit der Vergangenheit und für eine Wiedergutmachung der christlichen Verbrechen am Hellenentum gestellt.
Wer den Kampf des YSEE für die Existenz, Erhaltung und Restauration der hellenischen Tradition unterstützen möchte, kann dies am besten mit einer Geldspende tun und mit der Unterzeichnung der Petition für die rechtliche Anerkennung der hellenischen Religion in Griechenland.
Allen Unterstützern ist der Dank der Mitglieder der hellenischen Tradition gewiss.
Spendenkonto: ALPHA BANK mit der Nummer 385 – 002786 – 000019
(Inhaber Κ. Kechagias)
ΙΒΑΝ GR36 0140 3850 3850 0278 6000 019
BIC CRBAGRAA
Oder: Paypal
Petition »Please help the native hellenic tradition and religion to become recognized as a statutory corporation in Greece«: hier.