Oberster Rat ethnischer Hellenen: Offener Brief an Hr. Αntonio Tajani, in: YSEE (Pressemitteilungen: Januar bis Dezember «2013»). URL: http://www.ysee.gr/index.php?type=d&f=deltia&did=265 (zuletzt abgerufen am 12. März «2013»). 265. Pressemitteilung des Obersten Rates der ethnischen Hellenen (YSEE).
Pressemitteilung des Obersten Rat der ethnischen Hellenen (YSEE) vom 12.3.«2013»
Offener Brief an den Vizepräsidenten der Europäischen Kommission und zuständigen Kommissar für Unternehmertum und Industrie Hr. Αntonio Tajani.
Herr Vizepräsident,
während der Konferenz für kleine und mittlere Unternehmen, die von der Europäischen Kommission und des ansässigen [griechischen] Generalsekretariats für Industrie organisiert wurde, unternahmen Sie wohl den Versuch, den anwesenden Neugriechen mit dem trivialen Hinweis zu schmeicheln, dass eine halbe Milliarde Europäer ihre Kultur Griechenland verdanken, aber mit der unglücklichen Ergänzung, dass: «wenn es Griechenland nicht gegeben hätte, wir Heute noch Barbaren und Heiden wären».
Also fragen wir Sie direkt, auf welches Griechenland Sie sich beziehen. Denn das Griechenland, von dem wir alle wissen, dass sowohl selbst als auch später über die Römer, Europa eine Zivilisation gab, war durch und durch «heidnisch», zumindest im beleidigenden Sinn des Wortes, wie es von den Zerstörern der europäischen ethnischen Traditionen, den Christen, konstruiert und eingeführt wurde.
Herr Vizepräsident, wenn Europa heute eine Zivilisation besitzt und seine erkrankten Untertanen nicht mehr auspeitscht, um ihnen die «Dämonen» auszutreiben oder keine lebendigen Menschen mehr dem Scheiterhaufen übergibt, wie Jahrhunderte lang praktiziert, so ist das der Wiederentdeckung der «heidnischen» Kultur der ebenso «heidnischen» Hellenen im Rahmen der Renaissance geschuldet. Einer Wiederentdeckung, die bis in die Wurzeln verzerrt war, weil sie von einzelnen Menschen mit monotheistischen Denkstrukturen realisiert wurde. Und es ist genau diese verzerrte/falsche Wiederentdeckung gewesen, die nicht in der Lage war zu verhindern, dass Europa in die gesellschaftliche Barbarei schlittert, in der sie sich aktuell befindet, das heißt im vollständigen Verschwinden des «heidnischen» Humanismus und der anschließenden vollständigen Dominanz des monotheistischen Ökonomismus, der die Menschen heute als «Kosten» begreift (die Beschäftigten als «Lohnkosten», die Rentner als «Rentenkosten» usw.).
Ihr Phrase kann im besten Fall nur unglücklich genannt werden, Herr Vizepräsident, außer Sie sahen es als gegeben, dass Sie Ihre Worte an die Schafherde der sich als fortschrittlich ausgebenden christlichen Theokraten wenden. Jedoch sind nicht alle Neugriechen so. Und diejenigen, die nicht so sind, werden mit genau dieser Formulierung zutiefst beleidigt und würden sich zumindest eine Entschuldigung von Ihnen für diese unprovozierte Verunglimpfung wünschen.
Die brutale Wahrheit ist, dass das «heidnische» Griechenland seit sehr vielen Jahrzehnten und aus ganz bestimmten Gründen aufgehört hat, für Europa das Modell zur Nachahmung zu sein, wie Europa selbst es im 18. und 19. Jahrhundert gewesen ist, und das jetzige, im löchrigen Mantel der Progressivität gekleidete Europa gänzlich in der Barbarei angekommen ist. Ganz genau so wie das byzanz-fanatische Neugriechenland, das nicht einmal den Schein der Progressivität wahrt: eine Trophäe wilder Plünderungen in den Händen orthodoxer Theokraten und heimatloser Verwalter der politischen Macht.
Hochachtungsvoll,
Oberster Rat der ethnischen Hellenen